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Münzausgaben mit kleinem Kreuz

(short cross coinage)

Abgesehen vom Überfluss an Münzausgaben aus der späten angelsächsischen und der frühen normannischen Zeit sind zwischen 1100 und 1180 relativ wenig Münzen geschlagen worden. 1180 ordnete Henry II aber eine beachtliche Neuauflage der Münzausgabe unter der technischen Leitung von einem Franzosen namens Philip Emery. Dieses war das erste von drei Designs, welches in England verwendet wurde für 350 Jahre: Die Ausgabe mit dem kleinen Kreuz weist auf der Vorderseite das Portrait eines bärtigen König auf, welcher die Krone trägt und in seiner Hand das Zepter hält. Diese Münzen bleiben generell unverändert für 76 Jahre. Sogar während der Regierungszeit von Richard und John findet sich in der Inschrift das Wort HENRICUS - der Name des Königs. Es gab keinerlei Bestrebungen eines realistischen Portraits.
Nach 25 Jahren waren eine grosse Anzahl der Münzen im Umlauf stark abgenutzt oder beschnitten. Es herrschte eine Knappheit an Münzen und das ganze Münzwesen wäre vermutlich zusammengebrochen wenn nichts unternommen worden wäre. 1205 ordnete König John also eine Neuauflage an ohne eine Veränderung des Gewicht-Standards oder dem Design. Beschnittene Münzen wurden eingezogen. Jene mit keinem grösseren Gewichtsverlust als einem achtel des regulären Gewichts wurden eingeschmolzen und neu geschlagen und der Bringer erhielt 234 Pence für seine 240 mitgebrachten Pence. Bei Münzen, welche zu stark beschnitten waren, galt nur der Wert des Gewichtes und es gab Strafen für wiederholten Besitz von solchen Münzen.

Diese Aktion der Erneuerung von abgenutzten und beschnittenen Münzen ging stark zu Lasten der Staatsgelder. Die Lektion war gelernt und die zukünftigen Neuprägungen wurden anders gehandhabt - zum Vorteil des Königs.

Die Serien dieser Münzen mit dem kleinem Kreuz werden von den Numismatikern gemeinhin in 8 Klassen unterteilt. Verwirrend erscheint es, das diese wiederum in Unterklassen aufgeteilt wurden, da oft kleinste Unterschiede im Design auszumachen sind. Eine Hilfe bietet hier der Standard Catalogue of British Coins von Spink. Er listet verschiedenen Klassen und Unterklassen mit Abbildungen auf und beschreibt deren Unterschiede sehr genau.
Falls die Inschrift der Münze gut lesbar ist kann die Münze relativ einfach(er) bestimmt werden mit der folgenden Liste der Prägestätten und Münzmeister.

Galerie

Penny Henry II, 1180-1189, Klasse 1a
Penny Richard I, 1189-1199, Klasse 3
Penny John, 1199-1216, Klasse 5a2
Penny Henry III, 1216-1247, Klasse 6c