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Angelsächsische Stempelschneider

Die Vorbereitung der Prägestempel war das Vorrecht der Stempelschneider. Leider existieren weder Namen, noch gibt es Informationen über diese aus der frühen angelsächsischen Zeit.
Aufgrund der Pflichten und den artistischen Fähigkeiten wird oft argumentiert, das die Stempelschneider trainierte Juwelliere sind, obwohl gewisse erforderliche Techniken die eines Eisenschmieds sind, welcher in der Lage sein muss Eisen zu schmieden und hochgradig zu härten. Dies musste also eine Fähigkeit sein, welche nur von sehr wenigen Leuten praktiziert wurden. Die Münzmeister dessen Namen auf den meisten Rückseiten der Münzen (ab der Mitte des 8. Jahrhunderts) auftauchen sind weit zahlreicher gewesen als die Stempelschneider und ihre Aufgaben sind ziemlich eindeutig. Beim aufmerksamen Studieren von Münzendesigns kann man oft die Hand eines einzelnen Stempelschneiders erkennen, welcher für mehrere Münzmeister arbeitet.
Im 8. und 9. Jahrhundert war es üblich, das ein Stempelschneider für die verschiedenen Münzmeister einer bestimmten Prägestätte arbeitete; im späteren angelsächsischen Münzwesen belieferte wohl ein Stempelschneider gleich alle Prägestätten einer Region oder gar alle Prägestätten des Landes.

Es ist vorstellbar, das ein Stempelschneider gleichzeitig auch als Münzmeister fungierte - aber in diesem Fall wohl eher in zwei separaten Werkstätten als in einer einzigen. Weiterhin waren Münzmeister normalerweise Männer aus der höherer Gesellschaftsschicht und zudem wohlhabend, wie dies auch in königlichen Urkunden ersichtlich ist. Ein weiterer Hinweis liefern die Namen der Münzmeister auf den Münzen selber: Es durfte wohl kaum ein «gewöhnlicher» Stempelschneider auf einer Münze seinen Namen verewigen. Mit dem Namen des Münzmeisters sollte also eine gewisse Sicherheit für die Sicherheit und Qualität einer Münzausgabe gewährleistet werden.