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Queen Anne's Farthings hört man viele Geschichten. Vielerorts
hört man, das nur gerade 3 Farthings existieren und beim dritten
Farthing der Prägestempel in Stücke gesprungen ist. Woher dieses
Ammenmärchen stammt ist mir unbekannt. Jedoch hat offenbar um
1802 eine Lady aus dem Yorkshire einen solchen Farthing verloren,
welcher ihr wohl viel bedeutet hat. Sie erhob einen immensen
Finderlohn, welcher natürlich den Preis dieser Farthings auf 500£
schnellen liess. Das Gerücht hielt an und in der Times vom
28. September 1826 wird berichtet von einem armen Mann, welcher
aus dem Bedfordshire bis nach London reiste, um dort ein Vermögen
zu kassieren. Er war aber lediglich im Besitz einer Pfandmünze
aus Messing!
Fest steht jedoch, das mindenstens 8 verschiedene Prägebilder
existieren. Es wird vermutet, das einige hundert Farthings
existieren. Aus heutiger Sicht amüsant ist, das Queen Anne
auf den Farthings von 1713 mit unbedeckten Beinen abgebildet ist und
deswegen auf Befehl von Queen Anne dann auf dem Design von 1714
korrigiert wurde.
Ob der «reguläre» Farthing von 1714 (siehe Abb. Nr.6) überhaupt im Umlauf zirkulierte, ist immer noch umstritten, da in der vorherigen Regierungszeit eine beachtliche Menge an Kupfermünzen geprägt wurde. Weitere Zweifel bestehen auch deswegen, weil Queen Anne 1714 gestorben ist.
Leider existieren neben dem regulären Farthing und den Proben auch noch allerlei beinahe wertlose Pfandmünzen (Token) aus Messing, welche schon vielfach Verwirrung gestiftet haben wie schon im Beispiel weiter oben angeführt. Man erkennt sie aber am gelblichen Farbton und weil sie viel dünner sind als die Farthings aus Kupfer. Die Jahrzahl ist weiterhin meist auf 1711 datiert.